Aufruf

Nazi-Konzert in Veltheim verhindern!

Am 20.09.2025 will die Neonazi-Gruppe Mindener Jungs ein Konzert mit der Rechtsrock-Band Sleipnir in der alten Gärtnerei im Sprengelweg in Veltheim (Porta-Westfalica) veranstalten. Seit Jahren belegen antifaschistische Recherchen, dass in der alten Gärtnerei in Veltheim konspirativ organisierte Konzerte der Neonazi-Szene stattfinden. Über die Veröffentlichungen entstand gesellschaftlicher Druck und im November 2022 gelang es, ein Nazi-Konzert der Mindener Jungs zu verhindern. Danach wurde es still um die Gruppe. Nun soll am 20.09. erneut ein Nazi-Konzert in Veltheim stattfinden. Wir sagen: Kein Platz für Nazis in OWL – Kein Sleipnir-Konzert in Veltheim! Kommt zur Kundgebung am 20.09. um 17:30 Uhr am Parkplatz Sprengelweg in Veltheim.

Mindener Jungs – Keine privaten Feten, sondern Neonazi-Konzerte

An der Spitze der Gruppe Mindener Jungs stehen die Neonazis Marcus Winter (Minden) und Dirk Fasold (Leese). Beide bewegen sich mittlerweile seit Jahrzehnten in der Neonazi-Szene. Marcus Winter führte mehrere Neonazi-Kameradschaften an, organisierte die neonazistischen Aufmärsche in Bad Nenndorf und organisiert seit 2015 Rechtsrock-Konzerte. Winter ist mehrfach wegen Gewalttaten und Volksverhetzung verurteilt. Dirk Fasold war Sektionsleiter der Blood&Honour-Sektion Westfalen, bis das Blood&Honour-Netzwerk in Deutschland im Jahr 2000 verboten wurde. Die bewaffnete B&H-Untergruppe Combat 18 (C18) wurde 2020 verboten. Recherchen belegen, dass die Aktivitäten von B&H/C18 in Folgestrukturen bis heute fortgesetzt werden. Ziel des Netzwerks ist die Verbreitung nationalsozialistischer und neonazistische Ideologie durch einschlägige Rechtsrock-Konzerte. Die finanziellen Gewinne aus diesen Konzerten werden zur Finanzierung der Neonazi-Szene genutzt und auch zur Finanzierung von rechtsterroristischen Strukturen wie dem NSU eingesetzt. Neben Fasold sind mindestens zwei weitere Mitglieder der früheren B&H-Sektion Westfalen Teil der Mindener Jungs. Auch Marcus Winter pflegt schon lange Kontakt zu B&H/C18-Netzwerk, zum Beispiel organisierte er 2007 ein Konzert mit der B&H-Band Weisse Wölfe in Minden. Die Gruppe um Marcus Winter und Dirk Fasold nutzt seit 2016 einen Teil einer ehemaligen Gärtnerei-Anlage als Clubhaus und Veranstaltungsort für rechte Szene-Events.

Seit 2018 wird die Gruppe Mindener Jungs vom Verfassungsschutz beobachtet. Einer größeren Öffentlichkeit wurde die Gruppe 2022 durch antifaschistische Recherchen bekannt, in denen die Konzert-Aktivitäten der Gruppe offengelegt wurden. Die Recherchen belegten Kontakte der Mindener Jungs zu dem verbotenen B&H/C18-Netzwerk, so wurde 2018 ein Konzert in Veltheim über die internationale Website von B&H beworben. Im Mai 2022 fand in der Gärtnerei ein Konzert mit der Band Oidoxie statt. Oidoxie gilt als musikalisches Sprachrohr des Netzwerks B&H/C18. Unter den Besucher*innen des Konzerts waren damals Mitglieder der Gruppe Brothers of Honour, die als integraler Bestandteil des Netzwerks B&H / C18 eingestuft werden. Derzeit laufen Ermittlungen gegen den Frontmann von Oidoxie und die Brothers of Honour wegen Verstoßes gegen das Verbot von B&H. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die Brothers of Honour als B&H-Nachfolgestruktur ein.

Auftreten soll am 20.09.25 die Band Sleipnir. Die Band wurde 1991 in OWL gegründet, der Frontmann Marco Bartsch und auch der Gitarrist stammen aus Gütersloh. In langer Tradition verbreitet Sleipnir durch die Musik neonazistische, antisemitische und rassistische Ideologien, mehrere Alben wurden seit 1998 indiziert. Sleipnir tritt auch international bei einschlägigen Konzerten der Nazi-Szene auf, Lieder der Band waren auf mehreren der jugendgefährdenden NPD-Schulhof-CDs vertreten. Die Band ist auch für ihre Kontakte zum B&H/C18-Netzwerk bekannt. Das Konzert bei den Mindener Jungs ist somit ein passender Auftrittskontext für die Neonazi-Band.

Viele der Konzerte bei den Mindener Jungs konnten geheim und ohne Intervention der Sicherheitsbehörden stattfinden. Zum Zweck der Verschleierung wurden die Konzerte als „private Feiern oder Partys“ getarnt. In der Nazi-Szene ist es eine gängige Strategie, rechte Konzerte entweder als „private Feier“ oder „politische Kundgebung“ auszugeben, um so den kommerziellen Charakter und die Vernetzungsfunktion der Konzerte für die rechte Szene zu verschleiern. Die Konzerte bei den Mindener Jungs bilden hier keine Ausnahme. In den letzten Jahren fielen immer wieder Werbematerialien der Mindener Jungs in OWL auf. Zum Beispiel zeigte sich ein lokal bekannter Neonazi wiederholt in einem Shirt mit der Aufschrift „Support your local NS-Pub“ mit dem Logo der Mindener Jungs. Hier werden keine privaten Partys mit Musik gefeiert, die Mindener Jungs sind fester Bestandteil des Rechtsrock-Business und bestens vernetzt auch mit verbotenen Organisationen. Bei den Konzerten kommen Neonazis zusammen, vernetzen sich und bestärken sich in ihren menschenverachtenden Ansichten. Die Konzerte der Mindener Jungs stellen somit eine Gefahr für Alle dar, die von den Neonazis als Feindbilder eingestuft werden.

Darum stellen wir uns dem Konzert am 20.09.2025 in Veltheim entgegen. Wir fordern die Stadt Porta-Westfalica auf, dem Treiben der Mindener Jungs eine Ende zu setzen und das Konzert am 20.09. zu verbieten. Wir werden das Konzert nicht ungestört stattfinden lassen. Darum rufen wir zu einer Kundgebung am 20.09 ab 17:30 Uhr in Veltheim auf. Schließt Euch uns an und lasst uns gemeinsam zeigen, dass es in OWL kein ruhiges Hinterland für die Nazis gibt!

Initiative Rechts rockt nicht! OWL